Deutsch-Italienische Grundschule

Bilinguales Lernen

Der Bilinguale Unterricht ist seit Jahren wichtiger Bestandteil unseres Schulkonzeptes und wird auch in Zukunft eine der Säulen unserer Schule sein.

Er ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Hamburger Behörde für Bildung und Sport und dem italienischen Außenministerium, das auch die Finanzierung übernimmt.

Die zweisprachigen Klassen werden ebenso wie die Regelklassen nach den Rahmenrichtlinien und Bildungsplänen für die Hamburger Grundschulen unterrichtet. So ist gewährleistet, dass die Kinder zum Beispiel wegen Umzugs ohne Schwierigkeiten in eine andere Schule wechseln können.

Wir verstehen Sprache als eine der grundlegenden Fähigkeiten des Menschen. Sie ist Schlüssel zum Selbstverständnis und zur Identität, ermöglicht Kommunikation und soziale Integration. Sprache ist von grundlegender Wichtigkeit für sämtliche Lernprozesse und damit für die aktive und umfassende Teilnahme an der Schul- und Arbeitswelt und für lebenslanges Lernen.

Die Förderung der Sprachkompetenzen (Erstsprache, Zeitsprache und Fremdsprachen) ist für uns ein elementares Bildungsziel. Unsere Schule möchte dieses auf zwei Wegen erreichen: zum einen durch die Unterstützung und Weiterentwicklung von Mehrsprachigkeit bei Kindern aus anderen Herkunftsländern und zum anderen das frühe Sprachenlernen einsprachig aufgewachsener Kinder. Wir haben uns hierbei in unseren bilingualen Klassen auf die Herkunftssprache Italienisch konzentriert, die die Dominanz der deutschen Sprache als Unterrichtssprache in einigen Unterrichtsbereichen bricht und für die einsprachig deutschen Kinder die erste Fremdsprache darstellt.

Englisch wird in den bilingualen Klassen ab Jahrgang 2 zusätzlich zum Italienischen unterrichtet.

Wir sehen die Mehrsprachigkeit als Voraussetzung interkultureller Erziehung.

Wir verfolgen mit dem frühen Sprachenlernen folgende Ziele:

  • Ø Durch konsequente Förderung ab Schulbeginn entwickeln die Schüler und Schülerinnen ihre Kompetenzen in der deutschen Sprache

  • Ø Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Kompetenzen in ihrer Herkunftssprache Italienisch, unter besonderer Berücksichtigung der kulturellen Aspekte

  • Ø Einsprachig deutsche Kinder fördern ihre Sprachkompetenzen durch das frühe Erlernen einer Fremdsprache, wahlweise Italienisch oder Englisch ab Klasse

Sachunterricht in der bilingualen Klasse 2c . Die Kinder haben eine Stationsarbeit zum Thema „Sinne” vorbereitet. Silvia versucht an der Station „Hören” zu erraten, was in der Dose klappert:„Ein Stein –  ein Stein oder … ein Stein!” „No!”, antwortet Charlotte. Silvia nimmt die nächste Dose. Charlotte: „Che cos’é?”, Silvia: „Kann ich sehen?” Charlotte zeigt: „Guarda!” „Spilli!”, sagt Silvia.

Dieser kurze Dialog zeigt, wie Kinder zwei Sprachen spontan einsetzen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Wichtig ist das gemeinsame Spiel, hier das Erraten eines Objektes. Erstaunlich ist, dass hier beide ihren individuellen Sprachzuwachs demonstrieren, ohne einer Testsituation ausgesetzt zu sein. Silvia kam vor 6 Monaten ohne Deutschkenntnisse in die Klasse. Charlotte lernt Italienisch seit einem Jahr als erste Fremdsprache. Beide wollen einander helfen und wählen die Sprache aus, von der sie wissen, dass der andere sie gut versteht.

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