Wann genau die Schule in Lokstedt gegründet wurde, ist nicht überliefert. 1729 wurde sie erstmals aktenkundig, seit Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Geschichte genauer dokumentiert. Das „Klassenzimmer“ befand sich zunächst in der Kate des Schweinehirten am heutigen Spritzenweg. Durch ständig steigende Schülerzahlen wurden Erweiterungsbauten und schließlich 1875 der Abriss zweier bestehender Klassenräume und der Neubau eines Schulhauses erforderlich. Am 5. Juni 1884 war es dann soweit: Die Schule im Döhrn wurde eingeweiht. Zu Beginn bestand die Schule aus fünf Klassen: zwei Oberklassen (getrennt nach Jungen und Mädchen), zwei Mittelklassen (ebenfalls getrennt nach Jungen und Mädchen) und einer Elementarklasse. Insgesamt besuchten 391 Kinder unsere Schule. 1910 wurde die Geschlechtertrennung weitgehend rückgängig gemacht, nur die Abschlussklassen wurden noch nach Jungen und Mädchen getrennt. Das Schulhaus wurde ständig erweitert. 1920 wurde die Lokstedter Schule neu organisiert und als voll ausgebaute achtstufige Hauptschule mit Angliederung einer dreiklassigen Förderschule für Schwachbegabte umgestaltet. 1929 wurde nach Beschluss des Elternrates der Schulverein gegründet. Etliche Aufgaben sind auch heute für die Arbeit des Schulvereins wichtig geblieben.
Ebenfalls 1929 entstand in Lokstedt eine Elterninitiative, die die Einrichtung einer eigenen Mittelschule für Lokstedt forderte. Da keine Zustimmung der Schulaufsichtsbehörde erreicht werden konnte, wurde der „Private Realschulverein zu Lokstedt““ins Leben gerufen, der ab Ostern 1932 eine private Realschule einrichtete.
In den letzten Monaten des zweiten Weltkrieges wurden Lokstedter Kinder verstreut an Schulen in Niendorf oder Hoheluft sowie in Privathäusern unterrichtet. Ab Ostern 1946 wurde das Schulhaus im Döhrn aufgeräumt, gesäubert und notdürftig von Lehrern, Schülern und Eltern instand gesetzt. Der stattfindende Notunterricht fand Weihnachten 1946 wegen einer defekten Heizungsanlage ein frühes Ende und begann erst Ostern 1947 wieder. Das Schulgebäude war jedoch nach wie vor in einem so desolaten Zustand, von der Behörde war kaum Hilfe zu erwarten, so dass die Eltern dringend um Hilfe gebeten wurden. 1947 gab es 26 Klassen(!), die zunächst von 8 bis 17 Uhr im Zweischichtbetrieb und bald sogar im Dreischichtbetrieb (mit jeweils 45 bis 55 Kindern) in 13 Räumen unterrichtet wurden. 1949 wurde eine Baracke mit drei Räumen auf dem Schulgelände errichtet, trotzdem wurden 1951 33 Klassen mit 1500 Schülern in der Schule unterrichtet. 1952 entstand der Mittelflügel unserer Schule. Nach dem Bau der „großen“ Turnhalle und dem Umbau des Altflügels, von dem eigentlich nur die Mauer und das Dachgeschoss stehen blieben, schloss sich der Bau des Aulaflügels und 1974 bis 1975 der Bau des Grundschulgebäudes (heutiger Neubau) an. Anfang der neunziger Jahre wurde mit dem schrittweisen Abbau der Sekundarstufe I bis 1997 aus der Grund-, Haupt- und Realschule an der Döhrnstraße eine reine Grundschule, so wie wir sie heute kennen.